Noch immer stand hier an oberster Stelle etwas von Wildpflanzen im Winter. Jetzt wird es Zeit, auf das (frühe) Frühjahr zu blicken. Einige Pflanzen nutzen die lichte Zeit, bevor das Laubdach geschlossen wird, um kräftig zu blühen, rasch Samen zu bilden und/oder energiereiche Vorräte zu speichern (in Wurzelstöcken, -knollen oder Zwiebeln): Buschwindröschen sind das auffälligste und bekannteste Beispiel. Nicht alle diese „Frühblüher“ sind für uns genießbar.
Zwei Pflanzen gbt es aber, die man derzeit (in Maßen) sehr gut nutzen kann.
Scharbockskraut, ein Frühblüher. Foto Sabine Geißler bei pixelio
Aus den zarten nierenförmigen Blätter, die jetzt sprießen, kann man einen schmackhaften Salat mit einem feinen Aroma zubereiten. Wenn die gelben Blüten erst in aller Üppigkeit da sind (zur Zeit nur vereinzelt), schmecken die Blätter bitter – also besser vor der Blüte pflücken. Bitte nachhaltig ernten! (nicht ganze Stellen leer räumen, lieber ein Stück weiterwandern.) Der Name ist von Skorbutskraut abgeleitet – die Pflanze wurde früher gegen Skorbut (Ursache Vitamin-C-Mangel) verwendet, denn die Blätter enthalten viel Vitamin C. Sehr gesund also gerade jetzt!
- Bärlauch – wo er wächst, da wächst er üppig mit zahllosen Blättern. Foto Jörg Siebauer bei pixelio
Da, wo er wächst, breitet er sich massenhaft aus, an feuchten Stellen im Laubwald, etwa an Bachläufen. Man riecht es von weitem – denn der Bärlauch ist eine von zwei heimischen Pflanzen, die nach Knoblauch riechen und schmecken (die zweite ist die Knoblauchsrauke). Die Verwendung der Blätter ist geradezu Mode geworden, eine Industrie hat sich ihrer bemächtigt, vom Bärlauchbrot zum Bärlauchpesto. Die schmalen, frisch getriebenen Blätter sind besonders zart und deshalb als Salat – am besten gemischt mit anderen Kräutern – hervorragend geeignet. Auch ein Suppenrezept habe ich gefunden. Gute Fundstellen in unserer Gegend sind Ricklinger Masch (wenig), Eilenriede, besonders üppig bei Springe, dann auch im Quellschutzgebiet an der Holzmühle unweit Eldagsen (am Einschnitt Kleiner Deister – Osterwald).